Die USA gelten nicht nur als das Mutterland der General Aviation, sie dominieren auch die internationale Verkehrsluftfahrt. Das hat viele Gründe, die in dem Buch Fliegen in den USA näher analysiert werden. Ein Bestand von über 700.000 Pilotenlizenzen und 200.000 Flugzeugen hat das modernste und effizienteste Ausbildungssystem der Welt entstehen lassen. Die amerikanische Ausbildung ist dafür bekannt, dass sie die Theorie auf notwendige Grundlagen entschlackt und das Fliegen als Handwerk perfektioniert hat. Dazu gehören professionell ausgebildete, überwiegend hauptberuflich tätige Fluglehrer, die durch ein bis ins Detail organisiertes System USA-weit auf einen einheitlichen Standard getrimmt werden.
Der Lohn dieser Mühen sind über 70.000 ausländische Flugschüler pro Jahr, die aus der ganzen Welt für einige Wochen oder Monate gern gesehene Gäste in den USA sind.
In dem globalen Reich der ICAO (International Civil Aviation Organisation) waren die alten deutschen Pilotenlizenzen nur eine von 191 weltweit existierenden Lizenzen und hatten damit einen
Exotenstatus. Erst durch die europäische Harmonisierung hat sich neben dem US-System ein weiterer ernstzunehmender Ausbildungs- und Arbeitsmarkt für Piloten entwickelt, der über die
nationalstaatlichen Grenzen hinausgeht und sogar einige Staaten umfasst, die kein EU-Mitglied sind. Dennoch haben wir es in die europäischen geprägten Gemeinschaft nur mit 31 von 191 ICAO-Staaten
zu tun, also knapp 17 %. 83 % der internationalen Luftfahrtgemeinde liegen außerhalb des europäischen Einflusses. Dort bleibt die amerikanische Luftfahrt prägend. Das gilt nicht nur für den
amerikanischen Kontinent sondern besonders auch für die wachstumsstarken Regionen Asiens. Dort fehlt das dichte Netz an kleinen Flugplätzen, Flugschulen und Luftsportvereinen, die in den
klassischen Luftfahrtnationen so prägend sind, so daß dort oft mehrheitlich ausländische Piloten im Cockpit sitzen. Die meistenb einheimischen Piloten werden dort zur Ausbildung in die USA
gesandt und die US-Lizenz ist umgekehrt für ausländische Piloten eine Voraussetzung zur Umschreibung in die jeweilige nationale Berechtigung.
Die Entscheidungsfindung, wo man welche Ausbildung machen sollte, bleibt dennoch in Abhängigkeit der persönlichen Voraussetzungen und Ziele recht komplex und ist auf jeden Fall schwerer, als sie die Werbung so mancher Flugschule verspricht.
Ob Privat-, Berufs- oder Verkehrspilotenlizenz, Instrumentenflug- oder Musterberechtigung und Lizenzen für die verschiedenen Luftfahrzeugkategorien, es gelten ganz unterschiedliche Rahmenbedingungen für die Anerkennung und Umschreibung von Lizenzen und die möglichen Kombinationen der verschiedenen Varianten. Und nicht jede Variante ist für jedes Ziel geeignet. Wer ohne Vorbereitung in die US-Ausbildung startet bzw. die europäische mit der US-Ausbildung kombiniert, wird viel Lehrgeld bezahlen.
Wer das Buch sorgfältig durcharbeitet, ist fit, um eigene Entscheidungen zu fällen wird wird damit viele Tausend USD auf dem Weg ins Cockpit einsparen.
In dem Buch stecken 37 Jahre Erfahrung mit der Ausbildung europäischer Piloten in Europa und in den USA.